Markt für Rechenzentren in Deutschland wächst, doch andere Märkte entwickeln sich dynamischer
von Alexandra Oettler (Kommentare: 0)
Der Markt für Rechenzentren ist in Deutschland erneut auf Wachstumskurs. Das gibt der IT-Verband Bitkom bekannt. Trotz steigender Investitionen schrumpfen jedoch die Anteile am Globalmarkt.
Mehr Investitionen und Arbeitsplätze
Die Ergebnisse der Studie des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit im Auftrag des Digitalverbands Bitkom zeigen ein positives Bild mit Einschränkungen:
- Die Investitionen am Standort Deutschland steigen im Jahr 2017 voraussichtlich um 10 Prozent und überschreiten erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro.
- Auch die Zahl der Arbeitsplätze entwickelt sich positiv. Seit 2014 sind in deutschen Rechenzentren 15.000 zusätzliche Jobs entstanden. Derzeit gibt es 130.000 Vollbeschäftigte, weitere 85.000 Arbeitsplätze sind direkt von Rechenzentren abhängig.
Global gesehen sinken die Anteile
Im internationalen Vergleich relativiert sich das positive Bild jedoch:
- Trotz der steigenden Investitionen schrumpfen die Anteile am Globalmarkt. Grund ist laut Studie eine deutlich dynamischere Entwicklung der Kapazitäten in den USA und in Asien. Auch im europäischen Maßstab kann Deutschland nicht mit den Marktführern in Skandinavien und den Niederlanden mithalten.
- Laut Prognose wird der Anteil der deutschen Rechenzentren am Weltmarkt – gemessen an der IT-Fläche – von 5 Prozent im Jahr 2010 auf 4 Prozent im Jahr 2020 – sinken.
Internationaler Wettbewerb
Die Wettbewerbsintensität wird der Studie zufolge in den kommenden Jahren weiter zunehmen:
- Hochgeschwindigkeitsnetze, Cloud-Computing und Virtualisierung tragen dazu bei, dass der Betrieb und die Standortwahl von Rechenzentren immer flexibler wird.
- Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands hängt unter anderem von den Energiekosten ab.
- Auch langwierige Genehmigungsverfahren können die Entwicklung ausbremsen.
Quelle: Bitkom e.V.
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Cloud Computing