Jede Menge Medien
Medien „to go“ war das Motto des 3. Infotages E-Medien – veranstaltet vom Verband Druck und Medien in Baden-Württemberg e.V. in Ostfildern bei Stuttgart. Sympathisch moderiert und begleitet wurde die Veranstaltung von Melanie Erlewein (Verband Druck und Medien) und Bernhard Niemela (Verlag Deutscher Drucker).
Multimedia im Auto
Von Mobile Media in Automotive berichtete Prof. Dr. Ansgar Gerlicher von der Hochschule der Medien in Stuttgart. Navigationssysteme, Smartphones und Infotainmentsysteme sorgen für vielfältige Unterhaltung sowie aktuelle Informationen zum Verkehr und den Fahrzeugdaten.
Zu den Trends gehören der zunehmende Einsatz der Smartphones, die Navigationsgeräte allmählich ersetzen, die Bedienung per Spracheingabe und der Ersatz von Handbüchern durch Augmented-Reality-Anwendungen. Dadurch können Reparaturanleitungen und Funktionen anschaulich visualisiert werden. In aktuellen Untersuchungen wird außerdem getestet, wie mittels der Kommunikation von Fahrern untereinander Gefahrensituationen früher erkannt werden können.
Dickicht Web-to-Publish-Systeme
Ira Melaschuk von Melaschuk-Medien zeigte einen Überblick zu webbasierten Publikationssystemen, der die Einsatzgebiete anhand zahlreicher Praxisbeispiele illustrierte. Die Systeme richten sich je nach Zielgruppe an Unternehmen, Verlage sowie Druck- und Mediendienstleister. Um eine geeignete Lösung zu finden, ist eine strukturierte Vorgehensweise sinnvoll, bei der die Anforderungen zusammengetragen werden.
Erfolgsfaktor Social Media
25 Prozent der Internet-Nutzer verbringen ihre Zeit in sozialen Netzwerken und knapp 10 Prozent der Kaufentscheidungen im Online-Handel sind durch die Kommunikation in Facebook & Co. beeinflusst: Angesichts dieser Fakten hält Markus Besch vom Social Media Institut die Aktivität in sozialen Netzwerken für unerlässlich. Ziel sei die virale Verbreitung von Empfehlungen und das Einbinden von Kunden.
Vom zeitaufwendigen Umgang mit negativen Kommentaren, deren Bearbeitung viel Zeit in Anspruch nimmt, berichtete ein Teilnehmer. Laut Markus Besch müsse man in der Tat die Mitarbeiterkapazität bereitstellen, um Einträge zu bearbeiten. Dennoch führe an der Nutzung der Social-Media-Kanälen kein Weg vorbei.
Adobe Creative Cloud
Anliegen von Ingo Eichel (Adobe Systems) war es vor allem, das neue Konzept der Adobe Creative Cloud zu erklären und Vorurteile zu beseitigen. Im Zentrum der Adobe Creative Cloud stehen die monatlichen Lizenzgebühren für Adobe-Produkte, die die bisher einmaligen Kauflizenzen ablösen.
Es gibt folgende Merkmale und Mehrwerte:
- Die Anwendungen werden wie bisher lokal installiert und für den Betrieb ist keine ständige Internetverbindung erforderlich.
- Es lassen sich sowohl Lizenzen für Einzelprodukte, wie z.B. InDesign, oder für Programmpakete erwerben.
- Anwender können in kürzeren Zeitabständen mit Updates versorgt werden.
- Für die kooperative Zusammenarbeit werden auf Wunsch lokale Dateien mit dem Speicher in der Cloud synchronisiert. Jedem Nutzer stehen dafür 20 Gigabyte zur Verfügung.
- Die Webfonts von Typekit können in Webseiten und auch lokal genutzt werden.
Aufwertung von Anzeigen durch digitale Erweiterungen
Christine Funke (Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH) und Marcel Thiesen (metaio) präsentierten Technologien und Beispiele zu Augmented Reality in Printmedien. Christine Funke leitet ein Team von 20 Mitarbeitern, das in Baden-Württemberg für die Anzeigen-, Beilagen- und Onlinevermarktung der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten zuständig ist. Mit dem Produkt Junaio von Metaio werden über den Anzeigen Hinweissymbole abgebildet, die der Leser abfotografieren kann und ihn mittels der Junaio-App zu einem bestimmten Inhalt auf einem Webserver leiten. Mit einer Fluggesellschaft gebe es gute Erfahrungen, die speziell für diese Anwendung einen Videoclip erstellt hätten. Ein Haupthindernis für den Einsatz von Kunden seien die fehlenden Inhalte, wie Videos, 3D-Animationen oder Online-Shops.
Weitere Pläne bestehen im redaktionellen Bereich , um die gedruckte Ausgabe auf diese Weise mit aktuellen Inhalten zu ergänzen und ohne Medienbruch von Print nach Online zu gelangen.
Tipps für das Tablet-Publishing
Über die Herausforderungen und Stolperfallen beim Tablet-Publishing berichteten Haeme Ulrich und Cindy Gut (beide ulrich-media), die sie regelmäßig bei der Produktion ihres eigenen Magazins, der ulrich-media-Magazin-App, sammeln. Produziert wird das Magazin mit der Adobe Digital Publishing Suite. Das ulrich-media-Team gab einige Tipps für das Tablet-Publishing weiter:
- Inhalte sind wichtiger als das Design
- Videos werden selten aufgerufen
- Getestet werden sollte auf verschiedenen Displayformaten, auch auf dem iPad mini
- Die Nutzernavigation darf keine Lücken aufweisen
- Der Leser-Überblick ist wichtig (Inhaltsverzeichnis)
- Website- und Tablet-Publishing erfordern jeweils eigene Gestaltungen
- Leser-Feedback einholen und auswerten
- Geringere Datenmengen werden von Lesern bevorzugt (durch Video-Streaming)
Über Print hinaus
Bernhard Niemela machte den anwesenden Druck- und Mediendienstleistern abschließend Mut, über ihre Kernkompetenzen hinaus auch digitale Dienste anzubieten. Es gehe darum, sich nicht so sehr auf das Produkt zu fokussieren, sondern dem Bedarf der Zielgruppen zu entsprechen.
Datum: 08.11.2013
Autor: I. Melaschuk